Verlag Moritz Schäfer
Seit 178 Jahren im Zeichen des Fortschritts
Der Verlag Moritz Schäfer ist mit seinen Fachmagazinen und Jahrbüchern das unabhängige Sprachrohr für die gesamte Mühlen- und Getreidewirtschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der Verlag gibt das Verbandsorgan des Bundesverbandes Deutscher Wasserkraftwerke heraus und das Magazin für erneuerbare Energien "Wasserkraft & Energie".
Carl Ernst Schäfer gründete 1844 in Leipzig das Unternehmen. Über 178 Jahre Verlagstradition für die Branchen Getreide und Energie zahlen sich für Leser und Anzeigenkunden aus.
Der Verlag stand seit der Gründung im Zeichen des Fortschritts. Durch das wachsende Umweltbewusstsein in der Bevölkerung und ein zunehmendes Interesse an nachhaltig erzeugten Getreideprodukten und Energien steigt die Anzahl der Leserinnen und Leser unserer Fachzeitschriften kontinuierlich an.
außerdem stammten sie mütterlicherseits aus einem Mühlenbetrieb. Der Mühle Hommel in Skassa bei Großenhain, Nähe Dresden.
Müllerversammlungen und zusammenschlüsse an, wurde später Mitbegründer des sächsischen Mühlenverbandes sowie Mitglied des Gründungsausschusses für den Verband Deutscher Müller.
In der Zeitschrift „Die Mühle“ griff sein Mitarbeiter Wilhelm Kunis eine Vielzahl seiner Ideen zur Müllereitechnik auf und verfasste neben Einzelveröffentlichungen auch zahlreiche Fachbeiträgen.
Unternehmens so lange zurückliegt, dass das neue, ab dem 1.1.1900 geltende Handelsgesetzbuch auf die Umwandlung keinen Einfluss hat.
Endgültiger Nachfolger in Verlag und Redaktion wird anschließend Hans Kunis (Jahrgang 1899),
der seit 1924 im Unternehmen tätig ist. Hans Kunis soll in den nächsten fünf Jahrzehnten die Entwicklung der „Die Mühle“ und den Aufbau der
Verlagsabteilung Getreide- und Mühlenliteratur entscheidend prägen.
Die Stadt Leipzig wird zusammen mit weiten Teilen Sachsens im Tausch gegen Westberlin an die sow-jetische Besatzungsmacht abgetreten.
Privatverlage haben nur wenig Chancen auf Publikationen. Deshalb entschließt sich Hans Kunis, inzwischen nominell Alleininhaber des Verlages Moritz Schäfer, das Unternehmen nach Westdeutschland zu verlegen.
Anschließend richtet er unter Beteiligung der Dru-ckerei Hermann Bösmann GmbH in Detmold ein provisorisches Verlags- und Redaktionsbüro ein, in dem die ersten westdeutschen „Die Mühle“-Ausgaben produziert werden, ebenso wie ein damals sehr bekanntes Fachbuch von Hans Manthey und der „Mühlen-Kalender“ als tech-nisches Jahrbuch.
Gesellschafter sind Hans Kunis, die Inhaber der Druckerei Bösmann (die nach Vertragsablauf wieder ausschieden) sowie der Leipziger Bankkaufmann und Waagenfabrikant Karl Lieberwirth. Letzterer setzt als Ehemann von Johanna Lieberwirth, geb. Thierbach, die Linie Julius Thierbach fort und gibt dem Unternehmen wertvolle organisatorische Impulse.
Im Jahr 1955 schließlich wird der Firmenmantel „Moritz Schäfer“ endgültig nach Detmold verlegt.
Ein Kuriosum stellt 1956/57 die Herstellung einer offiziellen DDR-Ausgabe der „Die Mühle“ mit jeweils ein bis zwei vom Ostberliner Verlag „Die Wirtschaft“ gestalteten Textwechselseiten dar.
Die Auflage dieser Publikation stieg innerhalb kur-zer Zeit auf etwa 2.000 Exemplare wöchentlich, bis die Lieferung leider wegen Problemen im inner-deutschen Handel im Frühjahr 1957 eingestellt wird.
Aus der Verlagsleitung schied zuerst der kauf-männische Geschäftsführer Karl Lieberwirth (gestorben am 23.1.1966) aus. Das Unternehmen wird deshalb ab 1967 in der Rechtsform einer Kommanditgesellschaft geführt, mit Johanna Lieberwirth, geb. Thierbach, als Kommanditistin.
Komplementär Hans Kunis stirbt ein Jahrzehnt später, am 14. April 1976, im Alter von 77 Jahren nach 52-jähriger Verlagstätigkeit. Persönlich haf-tende Gesellschafter werden Jochen Kunis und Kurt Klaus Kunis, der am 1. Dezember 1962 nach praktischer Ausbildung und Besuch der DMSB in die Redaktion eingetreten ist.
Später folgen einige englischsprachige Veröffent-lichungen im Bereich der Futtermitteltechnik. Wichtige Veränderungen gab es im Zeitschriften-sektor. Im Januar 1981 wird die bis dahin in Mün-chen erschienene „Deutsche Müller-Zeitung DMZ“ übernommen und mit der „Die Mühle“ zusammen-gelegt. Für ein weiteres Nebeneinander ist der Markt zu eng geworden.
1995 wird „das wassertriebwerk“ aus der umbenannten Fachzeitschrift „Mühle + Misch-futter“ ausgegliedert und erscheint seitdem als eigenständiges Fachmagazin mit dem Titel „wassertriebwerk“.
Im selben Jahr erscheint das von Klaus Kunis und Anton Zeller gegründete Quartalsmagazin „Wasserkraft & Energie“ zum ersten Mal.
Aus Altersgründen sucht Reinhald Pottebaum einen Nachfolger und rückwirkend zum 1. Sep-tember 2021 übernimmt Rainer Miserre den Tra-ditionsverlag. Er ist ehemaliger Verlagsleiter der dfv Mediengruppe und arbeitete als Fachredakteur und Buchautor für verschiedene Verlage, wie Heinz Heise. Reinhald Pottebaum bleibt dem Ver-lag als freier Mitarbeiter weiter verbunden.
Zum Gelingen dieser 178 Jahre währenden erfolgreichen Verlagsarbeit
haben viele Autorinnen und Autoren, Angestellte und freie Mitarbeiter,
Drucker und Zulieferanten beigetragen, ebenso wie viele Freunde der Müllerei und der Wasserkraft; ihnen sei an dieser Stelle
besonders gedankt.